Karl Julius Lohr ist der Begründer der Rassekaninchenzucht in Deutschland.

Er gründetet im April 1880 den ersten Rassekaninchenzuchtverein in Deutschland mit dem Gedanken Kaninchenfleisch zur Volksnahrung zu machen.

Die erste Ausstellungs- bzw. Werbeschau organisierte Julius Lohr zusammen mit seinen Vereinsfreunden im Jahre 1881 in Chemnitz.

Mit großem Interesse wurde diese von der Bevölkerung besucht.

Karl Julius Lohr entwickelte auch das heutige Preisrichter- und Bewertungssystem.

Als erster Preisrichter bewertete er nach der 100 Punkte Regelung die noch heute ihr Gültigkeit hat.

Jedes Rassekaninchen muss gekennzeichnet werden. Nur so lässt sich das Tier eindeutig zuordnen.

Die Kennzeichnung erfolgt möglichst solange der Wurf noch bei der Häsin ist.

Damit eine korrekte Kennzeichnung erfolgen kann, muss der Züchter eine Zuchtmeldung ausfüllen.

Hierfür gibt es ein vom Zentralverband genehmigtes Formular.

Auf der Zuchtmeldung sind die Elterntiere, die Zahl der geworfenen Jungtiere,

die tot geborenen und die Zahl der wirklich aufgezogenen Tiere aufgeführt.

Angegeben wird auch das Deckdatum und das Wurfdatum.

Der Besitzer des Rammlers unterschreibt dann die Zuchtmeldung. Es werden immer die Rammler zuerst aufgeführt.

Die Zuchtmeldung wird dann beim Vereinszuchtbuchführer abgegeben. Dieser trägt den Wurf in das Vereinszuchtbuch ein. Anschließend wird die Zuchtmeldung dem Tätowiermeister übergeben, der dann einen Termin mit dem Züchter vereinbart um die Kaninchen nach Vorgabe des Vereinszuchtbuchführers zu kennzeichnen.

Nach erfolgter Kennzeichnung geht die Zuchtmeldung, vom Tätowiermeister unterschrieben, wieder zum Vereinszuchtbuchführer.

Jeder Rassekaninchenzuchtverein besitzt eine Vereinskennzahl, die aus einem oder mehreren Buchstaben, welche den Landesverband angeben (z.B. "RN" für Landesverband Rheinland-Nassau oder "B" für Bayern) und aus einer Vereinsnummer besteht (z.B."14" für den Rassekaninchenzuchtverein RN14 Trier - Heiligkreuz e. V.

Jedes Rassekaninchen bekommt ins rechte Ohr diese Vereinskennzahl tätowiert, im linken Ohr steht die Tierkennzahl, die aus Einzelzahlen besteht und angibt, wann das Kaninchen geboren wurde (erste Zahl: Monat, zweite Zahl: Jahresziffer, dritte Zahl: eine laufende Nummer; Beispiel: "3215" für ein im März 2012 geborenes Tier). Durch diese Kennzeichnung kann jedes Kaninchen eindeutig identifiziert und einem Verein zugeordnet werden, in dessen Zuchtbuch es - als Bestätigung seiner Reinrassigkeit - eingetragen ist. 


Weitere Informationen siehe "Vom Deckschein zur Ausstellung"